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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 110

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
110 49. Die Bartholomäusnacht. Heinrich Iv. von Frankreich (1572). welche sich über viele Länder verbreitete, Der. Itr ßuae notf 1» £^ ^ b ®m8an8- Die Protestanten hießen ' Hugenotten. Sie wurden auf grausame Weise verfolgt; viele ?em Blutgerüst oder endeten unter schrecklichen ^ ai'r Jen Scheiterhaufen. Aber trotz dieser blutigen Verfolgungen Äa l6 } J Hugenotten immer mehr zu. Selbst viele Große ves '"ichs waren zu den verachteten Protestanten übergegangen; so z. B. die Punzen Cond6, Heinrich von Navarra und der Admiral Coliqny ^ie größte Schuld an den Verfolgungen hatte die herrsch- und rachsüchtige »rtr?6 Cutter des Königs Karl Ix., welche den Haß .wischen Katholiken und Protestanten immer von neuem schürte. Da sie v r Yfc !e|?er m Ofenern Kampfe nicht vertilgen konnte, beschloß lie dieselben mit Lnt zu^verderben. Sie stellte sich sreuudlich gegen sie und zum Zeichen ihrer Friedensliebe vermählte sie ihre Tochter Margarethe mit Heinrich von Navarra. Der Tag der Hochreit war für ganz Paris ein Freudenfest. Alle Häupter der Protestanten, Gunter auch Coligny,^ waren nach Paris gekommen, um das Hochreits-m it- r 1 ? initzufeiern, und lebten dort in sorgloser Sicherheit ; T ^r^ets i bte ^6lrstige Königin mit ihren Vertrauten, in ;l ^ alle Hugenotten zu ermorden. Der junge König Karl Ä , a*fan9§ *or Lesern grausigen Vorhaben. Aber seine Mutter childer.e ihm die Protestanten so schlecht und verworfen, daß er seine Ein-nnßtgung zu der gräßlichen Metzelei gab. Ja er betheuerte zuletzt mit einem heftigen Fluche, daß er die Ermordung aller Hugenotten in Frankkönne lt f'iner Ü6ris 6ieibe' welcher ihm Vorwürfe machen r-Fracht vom 23. zum 24. August 1572 ward zur Ausführung festgesetzt. Als es dunkel wurde, erwartete Karl unter bangem Herzklopfen den Anfang des Blutbades. Seine Mutter, die sich beständig bei ihm aufhielt weil sie fürchtete, Karl möchte Reue empfinden, sprach ihm Muth ^iltterna,cht fleng die Sturmglocke vom Turme des königlichen Schlosses an zu läuten. Das war das verabredete Zeichen; und nun degann m der ganzen Stadt ein entsetzliches Gemetzel. Die katholischen Einwohner, welche sich als Merkzeichen ein weißes Tuch um den Arm gebunden hatten, halfen den königlichen Soldaten. Kein Alter und kein Geschlecht wurde geschont. Der König, der im Anfange des Blutbades jo ängstlich gewesen war, gerieth bald selbst in eine Art von Wuth und L.,n3c‘ tobtet!" Ja er soll mit dem Jagdgewehre aus einige gehende Hugenotten geschossen haben. Eins der ersten Opfer war Coliqny. m er den Larrn der Verfolger, welche die Treppe in feiner Wohnung ^cmrftunnten horte, sprang er aus und erwartete, an die Wand gelehnt, uc Mörder. Sie drangen in sein Schlafzimmer, und einer schrie ihn an:

2. Geschichte des Mittelalters - S. 212

1888 - Wiesbaden : Kunze
212 Dritte Periode des Mittelalters. 6. Jda von Östreich. Unter den Frauen dieses Zeitraumes ist noch die verwitwete Markgräfin Jda von Östreich zu nennen. Sie hat an dem Kreuzzug des Herzogs Welf von Bayern (1100) mit einem großen Gefolge vornehmer Damen, kriegerisch gerüstet, teilgenommen, um Bagdad erobern zu helfen. Man hatte mit großer Sicherheit auf glücklichen Ausgang dieses Zuges gerechnet und sich wie zu einer lustigen Hochzeitfahrt gerüstet. Da waren Flöten, Schalmeien und Harfen, welche das kriegerische Trompetengeschmetter und Waffengetöse unterbrachen, und Possenreißer, Gaukler und Sänger folgten zur Kurzweil. Nebst dem Kriegswerkzeuge hatte man auch alles Hausgerät, Jagdnetze, Angeln, Hunde und Falken mitgenommen, um in dem schönen Lande, in dessen Besitz man sich sicher dünkte, alles sogleich zur Hand zu haben. Allein der Zug verunglückte gänzlich, und Jda geriet in Gefangenschaft, aus der sie nicht mehr heimkehrte. 7. Eleonore, die schöne, geistreiche Gemahlin Ludwigs Vii. von Frankreich, beteiligte sich (1147) an dem zweiten Kreuzzuge. Ihre leichtsinnige Aufführung bestimmte aber den König, sich von ihr scheiden zu lassen. Der Abt Suger hatte zwar noch einmal eine Aussöhnung bewirkt, allein nach dessen Tode trat die beiderseitige Abneigung so zutage, daß die Scheidung 1152 wirklich erfolgte. Ludwig hatte gewünscht, daß Eleonore nicht wieder heiraten möge; allein kaum war die Ehe gelöst, so vermählte sie sich mit dem Grafen Heinrich von Anjou (§. 28, 1), welcher Herzog der Normandie war und 1154 König von England wurde, und brachte demselben einen schönen Länderbesitz in Frankreich zu. Aber Heinrich, der jünger war als Eleonore, erregte ihre Eifersucht in so hohem Grade, daß sie sogar seine Söhne zur Empörung gegen ihren Vater verleitete. Infolge dessen wurde sie eingekerkert und brachte 26 Jahre im Gefängnis zu. Richard Löwenherz schenkte ihr, als Heinrich gestorben war, die Freiheit wieder; sie starb 1204. 8. Blanko, die Mutter Ludwigs Ix. von Frankreich (§.26,6), war eine fastilische Prinzessin und in Frankreich erzogen worden. Als ihr Gemahl, Ludwig Viii., im Kampfe gegen die Albigenser (1226) fiel und ihr Sohn erst 12 Jahre alt war, übernahm sie die vormundschastliche Regierung für denselben. Die gewandte, kluge und entschlossene Frau brachte durch ihr thatkräftiges Auftreten die unruhigen Großen zur Ruhe und schützte ebenso kräftig das Reich gegen äußere Feinde. Sie gab ihrem Sohne eine vortreffliche Erziehung und zog sich 1236 in das Privatleben zurück; doch übte sie auch weiterhin noch großen Einfluß auf

3. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 55

1880 - Halle : Anton
55 „Herr", sprach der Hirt, „die Raben umkreisen noch die Höhn, Den Aar, den konnt' ich nimmer, wie weit ich sah, erspähn." Da seufzte Rothbart düster: „Dann sind's noch hundert Jahr! Schlaf ein, du müde Seele, noch schläft des Nordens Aar." Weber. (Vergl. auch das Gedicht von Rückert „Friedrich Barbarossa.") Iv. Wohl umgaben Barbarossa und die ihm folgenden Hohenstaufen den deutschen Kaiserthron mit Glanz und Pracht; aber ihre Regierungszeit war zum größten Theil mit Kämpfen in Italien ausgefüllt, und Deutschland ging leer aus. Während jene im fremden Lande ihre Macht ausrecht zu erhalten suchten, herrschte hier die größte Verwirrung. „Es freuten sich die Räuber; die Pflugfchaareu wurden in Schwerter, die Sensen in Lanzen umgewandelt. Keiner war, der nicht Stahl und Stein bei sich trug, um sogleich Feuer und Brand stiften zu können." Im Jahre 1254 starb der letzte hohenstaufifche Kaiser, Konrad Iv. Er hinterließ ein Söhnlein, Konradin5 das nach des Vaters Tode still und unbemerkt bei feiner Mutter zum Jüngling heranwuchs. 16 Jahr alt, zog Konradin mit feinem Freunde Friedrich von Baden nach Italien, um feine Erb-läuder, Neapel undsicilien, zurückzuerkämpfen. Ein französischer Prinz, der freche Thronenräuber Karl (— von Anjou —) hatte sie auf Geheiß des Papstes an sich gerissen. Jubelnd empfingen die Römer den jungen Hohenstaufen; grollend aber rief der Papst: „Des Knaben Größe wird vergehn tote Rauch; er zieht gen Apulien zur Schlachtbank". Bald stand Konradin dem Gegner gegenüber. Die Franzosen wurden geschlagen; aber zu schnell überließen sich die Deutschen der Plünderung des feindlichen Lagers. Aus einem Hinterhalte brach der schlaue Karl noch einmal hervor und schlug sie in die Flucht. Konradin und fein Freund Friedrich flohen dem Meere zu; schon waren sie beinahe in Sicherheit, da verrieth sie ein Edler, der fein ganzes Glück den Hohenstaufen zu verdanken hatte, für schnödes Gold an Karl von Anjou; sie wurden gefangen und vor Gericht gestellt. Alle Richter, mit Ausnahme eines einzigen, sprachen sie frei; Karl folgte der Stimme des Einen und v er urtheilte sie zum Tode. Eilig wurde das Blutgerüst auf dem Markte zu Neapel errichtet. Mit bloßen Füßen und mit aufgestreiften Aermeln erwartete der Henker feine Opfer. Als die Verurtheilten auf dem Schaffet standen, verlas jener ungerechte Richter noch einmal das Todesurtheil. Da ergrimmte sogar Karls Schwiegersohn und rief ihm zu: „Wie darfst du, frecher ungerechter Schurke, einen so großen und herrlichen Ritter zum Tode verurtheilen?" Und von feinem Schwerte getroffen, sank der Elende blutend zu Boden. Trotzdem aber wurde auf Karls Befehl das Urtheil vollzogen. Konradin umarmte feine Todesgenoffen, hob Arme und Augen gen Himmel und rief: „Jesus Christus, wenn dieser Kelch nicht an mir vorübergehen soll,

4. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 187

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Ii. Die Zeiten bei Religionskriege. 187 Lage, denn Wilhelm fiel, von einem jesuitischen Meuchelmörder verfolgt, der ihn mitten durch die Brust schoß (1584). Aber seiu Sohn Moriz, ein heldenmütiger Jüngling, und der kluge Staatsmann Olden-Barneveld hielten den Staat so männlich und tapfer, daß der Krieg immer wieder zu ihrem Vortheil ansschlug. Ganz beendigt wurde er erst mit dem westphälischen Frieden (1648), da man jene Provinzen für völlig unabhängig erklärte. Sie hatten unterdessen durch ihre außerordentliche Thätigkeit zur e>ee in Ostindien Java, die Gewürzinseln, Malacca, Ceylon und in Amerika Brasilien an sich gezogen, und behielten sie. Sie hatten unter den europäischen Staaten ein bebeutenbes Gewicht erlangt und sich zum höchsten Flor geschwungen, während die südlichen katholischen Provinzen (Belgien) die bei Spanien blieben, gleich diesem immer tiefer sanken. 4. Frankreich. § 75. Hier war mit Ludwig Xii. eine glückliche Periode eingetreten. Freilich störte sein Schwiegersohn und Nachfolger Franz 1. (1515—47) das Glück des Landes sehr durch seine unnützen Kriege mit Karl V., dem er Mailand abgewinnen wollte. Indessen war er so ganz Franzose^ daß ^hm das Volk bis an sein Ende zugethan blieb. Sein Sohn Heinrich Ii. (bis 1559) setzte die Kriege fort, mußte aber gegen Philipp Ii. große Opfer bringen; und nun ruhte der Krieg nach Außen. Heinrich starb in Folge eines Turniers, bei dem er mit dem Schaft einer zersplitterten Lanze in's Auge getroffen wurde. Ihm folgten feine drei Söhne nach einander: Franz Ii., der nur ein Jahr regierte, Karl Ix. (1560-74), der an Gewissensbissen starb, und Heinrich Iii., der von einem jesuitischen Meuchelmörder erstochen wurde (1589). Mit ihm starb das Haus Valois aus. Ju dieser ganzen Zeit gieng es übel zu. Die genannten Könige waren alle schwach und wollüstig und ließen ihre länkevolle und herrschsüchtige Mutter, Katharina von

5. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 201

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
England. 201 Eduard der ältere, Alfreds Sohn, bestieg den Thron. 001 — Ein innerer Krieg gegen seinen Neffen Ethelwald, mit dem sich 225=- die umwohnenden Danen verbanden, ward glücklich beendet. Zur ^ Verhütung ähnlicher Bewegungen befestigte Eduard Städte im ' Innern und legte Grenzfestungen an den Küsten an. Von der Normandie aus machten die Normanner einen verheerenden Ein- 918 fall, welchen der König jedoch abwchrte, wobei ihn feine heldenmü- thige Schwester, Ethelsled, Statthalterin voll Mercia, feit dem Tode ihres Gemahls Ethelred, kräftig unterstützte. Dessen Sohn Ath elstan mußte sogleich eine Verschwörung unterdrücken, 025 - deren Urheber einer der Vornehmen, Alfred, war. Da er sich zu 9^1=a einem Reinigungseide erbot, und selbigen zu Rom in die Hände des Papstes leistete, siel er unmittelbar darauf unter heftigen Zuk- kungen zur Erde und starb nach einigen Tagen. Kampfe mit den Danen und wider dieselben füllen beinahe die ganze Regierung dieses Königs. Die noch unbezwungenen Britten in Nordwallis nöthigte ec zu einem jährlichen Tribute von 25,000 Ochsen (?) nebst einer unbestimmten Anzahl von Stoßvögeln und Jagdhunden. Mehrere' seiner Gesetze bezeichnen den Geist der Zeit, wie z. B. daß ein Kaufmann in den Adelstand erhoben wurde, wenn er drei lange Seereisen auf eigene Rechnung gemacht hatte. Athelstan starb unvermahlt, darum folgte ihm sein Bruder Edmund. Auch er harte fortwährend mit den unruhigen g4l _ Danen zu kämpfen. Eigenthümlich war die Art seines Todes. 946=3 Ein berüchtigter Räuber, Leos, setzte sich, als der König ein s Gastmahl gab zu Ehren des heiligen Augustin von Kent, unter vielen Gasten mit an die Tafel des Königs. Als dieser ihn ge- wahrte, befahl er seinem Mundschenken, den Unverschämten zu ent- fernen. Da er sich weigerte zu gehorchen, sprang der König selbst hinzu, faßte ihn bei den Haaren, warf ihn zu Boden, und ward, da er ringend über ihm lag, von selbigem durch einen Dolchstich ins Herz getödtet. Dann erst hieben die Anwesenden den verruch- ten Thater in Stücken. Wegen der Minderjährigkeit seiner Söh- ne folgte ihm sein Bruder Ed red. Kampfe mit den Danen, welche das englische Joch 94« _ abzuwersen strebten, beschäftigten ihn fortwährend. Zugleich setzte 955=3 sich ein Geistlicher, D unstan, ein vollendeter Heuchler, in seiner 9 Gunst fest, der spater zu großen Bewegungen Veranlaffung gab. Da des Königs Söhne noch unmündig waren, ging die Krone bei seinem Tode auf Edwy über, den Sohn seines Bruders Edmund. Seine trefflichen Eigenschaften würden eine glückliche Regierung bewirkt 955 _ haben, wäre er nicht mit der fanatischen und durch den Pöbel 959=3 mächtigen Geistlichkeit in Zwiespalt gerathen, welchen seine Ver- 4 mahlung mit der schönen E l g i v e verursachte, die ihm im vierten Grade verwandt war. Dunstan und Odo, dev Erzbischof von Can-

6. Geschichte der Neuzeit - S. 56

1887 - Wiesbaden : Kunze
56 Erste Periode der Neuzeit. Philipp Ii. durch ein glänzendes Turnier feierte, brach er mit dem Grafen Montgomery eine Lanze. Der Graf konnte sein Pferd nicht bändigen und stieß mit dem abgebrochenen Schafte dem Könige so tief ins Auge, daß Heinrich am zehnten Tage starb. Ungeachtet aller Verfolgungen hatte sich indessen die reformierte Kirche bereits so fest begründet, daß in dem gleichen Jahre, als Heinrich starb, die erste Generalsynode- der reformierten Gemeinden Frankreichs in Paris abgehalten und ein Glaubensbekenntnis nebst einer Kirchenverfassung aufgestellt werden konnte. Heinrichs Nachfolger war sein Sohn Franz Ii. (1559—1560), der Gemahl der Maria Stuart. Durch sie kamen ihre Oheime, die Herzöge von Guise, die heftigsten, unversöhnlichsten Gegner der Reformierten, an die Spitze der Verwaltung. Sofort wurde der edle Connetable von Montmorency vom Hofe entfernt und jeder, der den Versammlungen der Reformierten beiwohnte, mit dem Tode bestraft. Der Stolz und die Herrschsucht der Guisen beleidigte die Bourbonen, die Prinzen An ton v on Navarra und Ludwig von Conds. Letzterer verband sich mit den Hugenotten, deren Haupt der Admiral Coligny, ein Neffe Mont-morencys, war. Zu Amboise ward eine Verschwörung zum Sturze der Guisen gestiftet; aber sie kam an den Tag, und 1200 Verschworene wurden hingerichtet. Der Prinz von Conds entging dem Tode dadurch, daß der König Franz Ii. 1560 unerwartet starb. Für seinen Nachfolger und Bruder Karl Ix. (1560—1574), welcher erst elf Jahre zählte, übernahm die Mutter die Regierung. Katharina von Medicis war eine stattliche, schöne Dame, die Pracht und Aufwand liebte; sie war herrschsüchtig und ränkevoll, bebte vor keinem Mittel zurück, wenn es zum Ziele führte, und trieb mit Sitte und Religion eitlen Hohn und Spott. Sie suchte anfangs die Guisen mit den der Reformation freundlichen Bourbonen zu vereinigen, und um die Protestanten sich geneigter zu machen, bewilligte sie ihnen durch ein Edikt 1562 freie Religionsübung außerhalb der Städte und schloß sich eng an Conds und Coligny an. Die Guisen und Katholiken aber nahmen jenes Edikt sehr ungünstig auf und handelten dawider. Zu Cahors in Guyenne steckten sie ein reformiertes Bethaus in Brand und hieben die Fliehenden nieder. Zu Vassyin der Champagne übersiel Franz von Guise mit seinem Gefolge an einem Sonntag die Hugenotten, welche in einer Scheune Gottesdienst hielten, und tötete sechzig wehrlose Menschen. Jetzt griffen die Reformierten unter Conds und Coligny zu den Waffen und errangen in drei blutigen Bürgerkriegen so entschiedene Vorteile, daß Katha-

7. Geschichte des Mittelalters - S. 208

1887 - Leipzig : Teubner
208 Schlacht bei Crecy 1346, bei Maupertuis 1356. Engländern mit einem Heere von 100 000 Mann entgegen und lieferte ihnen 1346 bei Crecy in der Picardie eine Schlacht, in welcher sich der schwarze Prinz, damals 15 Jahre alt, an der Spitze der englischen Ritter besonders auszeichnete. Als dieser in Not geriet und ein Eilbote von dem König Eduard schnelle Hilse erbat, fragte dieser: „Ist mein Sohn vom Pferde geworfen, verwundet oder tot?" und als dies verneint ward, fuhr er fort: „So soll auch keine Hilfe kommen. Der Knabe mag sich heute die Sporen verdienen; so Gott will, soll die Ehre des Tages sein bleiben." Und die Ehre des Tages blieb ihm; er schlug die Franzosen völlig in die Flucht. Nach der Schlacht umarmte ihn der Vater mit den Worten: „Mein braver Sohn, du hast dich ritterlich gehalten und dich der Krone würdig gezeigt." Der Sohn kniete nieder und erbat sich den Segen des Vaters und Königs. In dieser Schlacht war auch der blinde König Johann von Böhmen, der Sohn des Kaisers Heinrich Vii. (S. 189), der, von vier Rittern geführt, im dichtesten Kampfgewühl focht, unter den Streichen des schwarzen Prinzen erlegen. Der Prinz nahm dessen Schwertdevise: „Ich dien'!" in sein Wappen auf. In der Schlacht bei Crecy sollen auch schon Donnerbüchsen, welche mit Pulver Kugeln gegen den Feind schleuderten, im Gebrauch gewesen sein. Philipps Vi. Nachfolger, Johann der Gute (1350 bis 1364), der den Krieg fortsetzte, erlitt im I. 1356 eine schwere Niederlage durch den schwarzen Prinzen bei Maupertuis unweit Poitiers. Der Prinz gebot nur über 8000 Mann, gegenüber 40 000 Franzosen, und suchte daher den Kampf zu vermeiden; da der König Johann aber verlangte, daß der Prinz mit 100 seiner vornehmsten Ritter sich in Gefangenschaft begebe, so wurde der ungleiche Kampf gewagt, und der Ausgang desselben war, daß die 8000 Engländer das ganze französische Heer auseinander warfen. Johann selbst focht mit seiner wuchtigen Streitaxt noch unter den Letzten und ergab sich erst, als er, durch Wunden und Anstrengung erschöpft, nicht mehr zu

8. Geschichte des Mittelalters - S. 171

1887 - Leipzig : Teubner
Konradin + 1268. 171 schamlos den Hohenstaufen für schuldig. Und dem Thronräuber war diese eine Stimme genug, um ihn und seine Genossen zum Tode zu verurteilen. Konradin saß eben mit Friedrich am Schachbrett, als ihm das Todesurteil bekannt gemacht wurde. Beide benützten die kurze Zeit, die ihnen noch gegönnt war, um ihr Testament zu machen und sich durch den Genuß der h. Sakramente zum Tode vorzubereiten. Am 29. Oktober 1268 bestiegen sie zu ^ •' Neapel das Blutgerüst. Als Robert von Bari das Urteil verlas, sprang der Graf Robert von Flam^der Schwiegersohn Karls, hervor "und hieb ihn im Zorn zu Boden, unter den Worten: „Wie darfst du Schurke einen so herrlichen Ritter zum Tode verurteilen!" Der König Karl sah es von einem benachbarten Fenster aus; aber aus Furcht vor dem Volke wagte er nicht, den Kühnen zu bestrafen. Konradin sprach noch einmal zu dem Volke, und indem er beteuerte, daß ihm bitteres Unrecht geschehe, warf er seinen Handschuh unter die Menge, den ein deutscher Ritter dem König Peter Iii. von Aragonien, dem Gemahle von Manfreds Tochter Constanze, überbracht haben soll. Daraus nahm er Abschied von seinem teuren Freunde Friedrich, hob die Hände zum Himmel und ries: „O Mutter, Muttst tnpschpa Qpihpfl hprfitf ich fr"-!"- Dann legte erfem Haup t auf den Block und empfing den Todesstreich. Friedrich von Baden schrie laut auf, als er das Haupt feines Freundes fallen sah. Daraus traf auch ihn und die übrigen Verurteilten das Beil des Henkers. So endete auf dem Blutgerüst das herrliche Geschlecht?^-' der Hohenstaufen; es ging unter an Italien und im Kampfe mit den Päpsten. Im I. 1282, vierzehn Jahre nach Konradins Tod, entstand eine Empörung in Sicilien gegen die Tyrannei Karls; alle Franzosen wurden niedergemacht, und Peter von Aragonien nahm Besitz von der Insel. Diese Ermordung der Franzosen heißt die sicilianische Vesper. In Neapel folgte 1382 der älteren Linie des Hauses Anjou die jüngere bis zum I. 1435, wo das Land von dem aragonischen König Alfons Y. erobert ward.

9. Geschichte des Mittelalters - S. 122

1887 - Leipzig : Teubner
122 Wilhelm der Eroberer 1066—1087. 700 (nach andern sogar auf 3000) Schiffen, mit einem Heere von 60 000 Mann, unter denen sich auch Vasallen des deutschen Königs Heinrich Iv. aus dessen Erlaubnis befanden, nach England hinüber. Als er ans Land sprang, fiel er zu Boden; da rief er, um die unglückliche Vorbedeutung abzuwenden: „Ich fasse das Land mit beiden Händen, das ich mit Gottes Beistand erobere!" Einer seiner Krieger lief zu einer nahen Hütte, zog einen Strohhalm vom Dache und überreichte ihn dem Herzog als ein Zeichen der Besitznahme. Um feinem Heere alle Hoffnung auf Rückkehr zu benehmen, ließ er alle Schiffe durchbohren. Nicht lange nach der Landung wurde bei Hastings zwischen den Normannen und Angelsachsen, zwischen Wilhelm und Harald die Entscheidungsschlacht geschlagen (14. Okt. 1066). Als der Herzog mit seinem Heere zum Sturm anrückte, ritt vor ihm her der Ritter Taillefer, der als Knabe Wasserträger in Wilhelms Hanse gewesen sein soll; er stimmte das Heldenlied von Roland an, welches das ganze Heer mitsang, und warf mehrere blanke Schwerter wiederholt in die Luft, um sie wieder aufzufangen. Plötzlich flog eins der Schwerter einem englischen Bannerträger in die Brust und streckte ihn nieder. Das war der Beginn des Kampfes, der vom Morgen bis in die Nacht hinein dauerte und nach schrecklichem Blutvergießen mit dem Siege der Normannen endete. Harald fiel mit dem größten Teil feiner Edlen. Nach der Schlacht zog Wilhelm nach der Hauptstadt London und ließ sich dort zum König von England krönen. Aber es folgten noch häufige Empörungen der Angelsachsen, die mit größter Härte und Grausamkeit unterdrückt wurden. Fast alle Lehnsgüter kamen an die normannischen Krieger. Die Normannen brachten die französische Sprache mit, und durch Vermischung derselben mit der angelsächsischen ist die englische Sprache entstanden. Wilhelm der Eroberer starb in Frankreich im I. 1087 während eines Krieges mit dem französischen König. Sein Stamm regierte in England bis zum I. 1154, wo das Haus

10. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 33

1872 - Heidelberg : Weiß
— 33 — ein Sohn Heinrich des Vi., zur Regierung. Dieser Enkel Barbarossas war durch Heldensinn und Festigkeit des Willens, durch ausgedehnte Bildung und Gelehrsamkeit seines großen Geschlechtes würdig. Und dennoch hat dieser ausgezeichnete Kaiser wenig Großes verrichten sönnen. Seine beste Kraft wurde wie bei seinen Vorgängern im Kampfe gegen die päpstliche Gewalt verzehrt. Friedrich Ii. hatte bei feiner Krönung in Aachen einen Kreuz-zug gelobt. Was andere Kreuzfahrer selbst nicht mit vielem Blutvergießen erringen konnten, gewann Friedrich Ii. ohne große Kämpfe trotz des päpstlichen Bannes. Durch Vertrag mit dem Sultan von Ägypten erhielt der Kaiser die heiligen Orte zurück. Friedrich Ii. zog nun in Jerusalem ein, begab sick im kaiserlichen Ornate in die Kirche des heiligen Grabes, nahm die Krone des Königs von Jerusalem vom Altar und setzte sie sich selbst aufs Haupt. Nach seiner Rückkehr begann der Kampf gegen den Papst und die lombardischen Städte von neuem. Der Kaiser blieb beinahe überall Sieger; aber eine Reihe von unglücklichen Ereignissen ließ ihn seines Lebens nie recht froh werden. In Deutschland hatten seine Gegner seinen Sohn Heinrich, den er zum Reichsverweser von Deutschland bestellt hatte, dahin gebracht, daß er sich gegen seinen Vater empörte. Heinrich wurde seiner Würde entsetzt und gefangen nach Italien abgeführt, wo er nach siebenjähriger Haft starb. Der Papst Jnnoeenz Iv., welcher die Übermacht des Kaisers in Italien fürchtete, floh nach Lyon, wo er auf einer Kirchenversammlung den Bann über Friedrich Ii. aussprach und ihn feiner Würde entsetzte. Als Friedrich dies vernahm, rief er in gerechtem Zorne aus: „Mich hat der Papst und seine Versammlung abgesetzt? Bringt mir her meine Kronen, damit ich sehe, ob ich sie wirklich verlor!" Da brachte man seine sieben Kronen herbei: die deutsche Königskrone, die römische Kaiserkrone, die eiserne Krone von Lom-bardien, die Kronen von Sicilien, Burgund, Sardinien und Jerusalem. Er setzte eine derselben aufs Haupt und sprach: „Noch habe ich sie, und fein Papst, kein Konzil soll sie ohne blutigen Kampf mir raichen." — In Deutschland entstand jetzt die größte Verwirrung. Ein Teil der Großen wählte den Landgrafen Heinrich Rafpe (der Rauhe) von Thüringen und nach deffen Tod den Grafen Wilhelm von Holland zu Gegenkaisern. Ein alter Geschichtsschreiber sagt von dieser unglücklichen Zeit: „Nachdem der Kaiser Friedrich in dem Bann war, freuten sich die Räuber und frolv lockten über die dargebotene Beute. Die Pflugscharen wurden in Schwerter und die Sensen in Lanzen verwandelt. Da war keiner, Riegel, Der erste gesch. Unterricht. ß
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